Bildung: Potenzial Begabung |
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Nach christlichem Verständnis sind alle Menschen mit Vernunft und Gewissen begabt. Aufgabe eines demokratischen Staates wäre es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich die vielfältigen Talente seiner Bürgerinnen und Bürger entsprechend entfalten können: Zu deren eigenen Wohl, aber auch zu jenem des Staates insgesamt. Von der Tatsache ausgehend, dass alle Kinder (zum Teil hohe) Begabungen aufweisen und insofern (wieder zum Teil hoch) begabt sind, wäre für die nähere Zukunft außerdem eine auf (Hoch-)Begabungsforschung und (Hoch-)Begabtenförderung noch konsequenter abgestimmte Bildungspolitik in ganz Europa wünschenswert, die den schulischen und hochschulischen Einrichtungen auf der Basis wissenschaftlicher Forschung die entsprechenden Möglichkeiten einräumt, das Thema gleichermaßen als Breiten- und Spitzenförderung zu betreiben und ihm statt des Charakters einer Ausnahme jenen der Regel zu verleihen. Der Auftrag an die Lehrer, Begabungen und Begabte zu fördern, sollte sich wie ein Roter Faden vom Kindergarten über die Schule zur Hochschule ziehen; die Schüler hätten ein Anrecht darauf, dass dadurch aus ihrem Potenzial Performanz erwächst. Gleichzeitig würden sie sich gegenüber dem Staat als ihrem Förderer verpflichten, ihr Performanz gewordenes Potenzial nicht nur für sich, sondern auch im Sinn und zum Zweck des Gemeinwesens einzusetzen: gesellschaftlich und wirtschaftlich. Ein solcher gegenseitig berechtigender und verpflichtender (Hoch-)Schulvertrag zwischen den (Hoch-)Schulpartnern (Lernende/Lehrende/Eltern) einerseits und dem Unterrichts- und Wissenschaftsministerium andererseits hätte, glückte der Versuch, zur Folge, dass (hohe) Begabungen nicht verkümmern und (hoch) Begabte nicht vereinsamen. Dynamisch und nicht statisch aufgefasst bzw. mit flexibler Zuwendung betreut, könnten Begabungen erblühen und würden Begabte sich selbst und ihrer Umgebung gerecht. Gleichzeitig entwickelte sich eine neue Lehr- und Lernkultur an Schulen und Hochschulen |